Der letzte Monat ist angebrochen

Ohne es gross bemerkt zu haben ist der letzte Monat unserer Reise angebrochen. Da der Februar ein sehr kurzer Monat ist bleiben uns also nicht einmal mehr 30 Tage. Egal – beschäftigen wir uns mit der Gegenwart und berichten von unseren neusten Erlebnissen.

Pünktlich zur Ankunft von C & C (Colette und Christian) kehrten wir nach Phuket zurück. Im ruhigeren Süden fanden wir ein grosses Apartment mit zwei Schlafzimmern, zwei Badezimmern und einer Poolanlage. Die Beiden kamen spät an, hatten aber noch genügend Energie für einen ersten Poolbesuch. Danach wurde angestossen und einige Geschichten ausgetauscht. Anschliessend galt unsere geballte Aufmerksamkeit den Federkissen. Wir genossen den nächsten Tag am Nai Harn Beach (wo zu unserem Erstaunen der Abfall getrennt wird) inkl. Sonnenuntergang bevor wir am folgenden Tag weiter nach Koh Phi Phi zogen.

Per Fähre ging es nach Phi Phi Don. Vor unserem Seegang haben wir uns erkundigt – anscheinend soll es am Pier, wo die Fähren anlegen, zugehen wie beim Einlass zu einem Rockkonzert. Und so war es auch! Eng, laut und sehr hektisch. Nach etwas Anstehen und Drängeln (an dieser Stelle verraten wir nicht, wer in dieser Disziplin olympiatauglich ist) fanden wir den sympathischen Angestellten unserer Unterkunft. Per Longtail ging es zu den Bungalows, welche sich als kleiner Glücksgriff entpuppten. Nur erreichbar per Boot und von lustigen Thais geführt. Begrüsst wurden wir von zwei Hunden, welche für so einige Lacher während unseres Aufenthaltes sorgten. Wir hatten zwei rudimentäre Bungalows, einen unglaublich schönen Strand und etwas Zeit zum ausspannen. Bevor es zum Shoppen ging besuchten wir (Dominik und Tanja) noch die Insel Phi Phi Leh, wo in den 90er Jahren der Film „the Beach“ gedreht wurde. Ein herrliches Stück Erde! Tanja war bereits zum zweiten Mal da und konnte über die Schönheit dieses Ortes noch immer staunen. Die anschliessende Shoppingzeit war begrenzt sowie unserer Aufenthalt auf der Insel. Nächstes Ziel: Koh Lipe!

Früh am Morgen ging es per Longtailboot zurück zu besagtem Pier, wo wir mit ca. 1 Stunde Verspätung in einen alten, rostigen Kutter eingestiegen sind. Und das war der Beginn eines ziemlich anstrengenden Tages. Pünktlich zum Sonnenuntergang haben wir es aber geschafft und sind nach ca. 9 Stunden auf Koh Lipe, inkl. allem Gepäck am Strand abgeladen worden und hatten keine Ahnung wohin des Weges. Wahrscheinlich versteht sich von selbst wie glücklich (und nudelfertig) wir alle waren, als wir endlich in den lustigen Strassen von Lipe beim Abendessen sassen. Den Abend haben wir in einer Strandbar ausklingen lassen. Ein einigermassen versöhnlicher Abschluss mit diesem schaukelnden und anstrengenden Tag. Am nächsten Morgen erschien uns unsere Unterkunft nur noch halb so schlimm und die Insel machte einen herrlichen Eindruck. Wir wurden zu einem super Strand gebracht. Die Beschreibung „der wohl grösste Pool der Welt“ trifft völlig zu. Wir genossen den Tag am Strand und entschieden uns noch zwei weitere Nächte zu bleiben. Da unserer Bungalows nicht mehr verfügbar waren, standen wir vor einem kleinen Problem. Dieses wurde aber von Joe, unserem Buddy vor Ort, gelöst. Er verschaffte uns kurzerhand zwei Bungalows in der Anlage gleich nebenan – same same, but different, I have already booked.

Als nächstes werden wir uns wieder richtig Phuket orientieren. C & C fliegen bald schon zurück nach Bangkok – wir werden die Beiden vermissen. Die Zeit zu viert ist echt grossartig oder einfach der Wahnsinn. Vorher stoppen wir aber noch auf Ko Lanta, wo sich unsere Wege wahrscheinlich trennen werden. Wie es genau weitergehen wird wissen wir noch nicht. Wir müssen sicherlich vor unserer Abreise kurz das Land verlassen, da unsere Visums nur 30 Tage gültig sind – verschiedenste Varianten stehen im Raum. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Reisemarathon 2.0

Nach der Verabschiedung von Dundee brachte uns ein Taxi zum Flughafen. In wenigen Stunden (es reichte nicht einmal um zwei ganze Filme zu schauen) setzen wir an die Westküste von Australien über. Perth, die grösste Stadt an Australiens Westküste, war unser letztes Ziel auf diesem Kontinent. Wir haben uns via AirBnB ein Apartment gemietet, welches nur für uns bestimmt war. Wir hatten also endlich wieder ein eigenes Badezimmer nur für uns 😃.

Die Perth Tage vergingen ziemlich zügig. Wir erkundeten die Stadt und die Vororte mit den schönen Stränden und haben uns am „Fringe Festival“ amüsiert. Dieses haben wir per Zufall entdeckt, als wir, auf dem Weg zum Bus, einen Platz mit regem Treiben entdeckten. Auf drei grossen Tafeln waren alle Acts aufgeführt, welche es an diesem Tag zu bestaunen gab. Es waren bestimmt über 100. Von Comedy und Theater, über Cabaret bis hin zu Circus und Konzerten war alles dabei. Dazu gab es tolle Bar’s und alles war bunt und sehr kreativ dekoriert. Wir sind also in Mitten von Tanja’s Wunschwelt gelandet. Ein Act stach besonders auf den Tafeln hervor. Er hatte Pünktchen auf einem A. Zudem klang er verdächtig nach Schweizerdeutsch. „Zwäi“ war dann auch der Act, welcher wir uns ansahen.

Mitten in der Nacht ging unser Reisemarathon von Perth aus los. Da Quantas unseren ursprünglichen Flug von Perth via Singapur nach Bangkok gestrichen hat, flogen wir zuerst ca. 4 Stunden nach Sydney zurück, um von da aus nach Bangkok zu fliegen. Unsere Flugzeit wurde dadurch immens erhöht. Wir verbrachten 10 Stunden im Flieger von Sydney nach Bangkok. In Bangkok angekommen ging es zum Taxistand und von da aus zu unserem Hotel. Nach den Nächten in Dundee und den verschiedensten AirBnB Stationen hat ein 4 Sterne Hotel doch etwas sehr angenehmes. Wir haben gegessen und unser erstes Singha genossen. Geschlafen haben wir natürlich wie kleine Welpen in einem flauschigen Bettlein.

Unsere Reise war jedoch noch nicht zu Ende. Bereits am nächsten Mittag bestiegen wir wieder ein Flugzeug um nach Phuket zu fliegen. Dort übernachtet wir eine Nacht am Surin Beach. Da Phuket, in unseren Augen, nicht gerade einer Oase gleicht, sondern eher eine überfüllte Betonwüste mit einigen Stränden gleich zusetzen ist, zogen wir am kommenden Morgen bereits weiter. Mit Taxi und Speedboot ging es auf die Insel Koh Yao Noi. Mit der Ankunft auf der Insel beendeten wir unseren Marathon und sind froh, dass wir für drei Nächte die Ruhe und die außergewöhnliche Szenerie geniessen dürfen. Wir haben einen Bungalow direkt am Meer gefunden mit Hängematten und allem was man sonst noch braucht. Das Leben kann so einfach sein.

Aufgrund der vielen Reiserei und den fehlenden schönen Motiven gibt es nur eine kleine Galerie mit wenigen Impressionen. Wir geniessen weiterhin das Inselleben und freuen uns auf unseren Besuch. Genau, ihr habt richtig gelesen. Wir werden besucht. Am kommenden Freitag treffen Christian und Colette in Phuket ein. Wahrscheinlich total übermüdet vom Flug und der vergangenen Allschwiler Fasnacht. Wir reisen daher am Freitag zurück nach Phuket und versuchen den Beiden einen möglichst angenehmen Empfang zu bereiten.

Goodbye Dundee

Schon wieder sind einige Tage dahin gezogen. Die Great Ocean Road ist wirklich aussergewöhnlich. Die Felsformationen am und im Meer wirken teils verspielt und teils brachial. Die Natur hat ein unglaubliches Kunstwerk geschaffen. Leider besserte sich das Wetter nur bedingt, sodass wir uns den blauen Himmel einfach vorgestellt haben. Auch die Tierwelt hat uns wieder von Neuem begeistert. Der Süden ist sehr lebendig und es gibt u.a. viele Kängurus, faule Koalas, Emus, Ameisenigel und Vögel in den prächtigsten Farben.

Nach der Great Ocean Road nahmen wir Kurs auf Jervis Bay. Von Jervis Bay aus gibt es ein Fährangebot, welches Menschen und Fahrzeuge auf Kangaroo Island bringt. Das Ganze hat zwar einen stolzen Preis – aber wenn man schon einmal da ist, muss es halt sein. Unterwegs gab es dann auch noch etwas zu feiern. Dominik hatte Geburtstag. Den haben wir richtig schön gefeiert mit Kuchen (selbstgemacht im rudimentären Campingküchen-Ofen), Ballons und Geschenken. Am späteren Nachmittag haben wir einen Platz, in der Nähe von Robe, direkt am Meer gefunden und haben es uns gut gehen lassen. Sogar die Sonne hat sich wieder einmal gezeigt!

Pünktlich zu unserem Ausflug nach Kangaroo Island und nach Dominik’s Geburtstag war sie also wieder da. Die Drei an erster Stelle der Temperaturanzeige. Bevor wir jedoch übersetzten, verbrachten wir noch eine Nacht in unmittelbarer Nähe zur Fähre und konnten endlich wieder im Meer baden. Ganze acht Tage mussten wir warten. Der Sonnenuntergang und die ganze Szenerie war an diesem Abend unglaublich schön und wir schliefen mit viel Vorfreude auf die Insel ein.

Am nächsten Morgen erreichten wir den Fährterminal nach einer kurzen Autofahrt und einem letzten Einkaufsstop. Obwohl wir in letzter Zeit des Öfteren auf Booten unterwegs waren, haben unsere Mägen bei der Überfahrt doch leicht rebelliert. 😉 Kangaroo Island ist wirklich eine ganz besondere Schönheit und einen Besuch ganz sicher wert! Zum Glück waren wir mit Dundee unterwegs, denn ohne fahrbaren Untersatz hat man auf der Insel, die ca. 1/4 der Schweiz (im Bezug auf die Fläche) ist, keine Chance. Zuerst ging es zur Emu Bay, wo wir uns kurz abkühlten, es war doch schon ca. 37 Grad warm. Danach nahmen wir die Gravel Road Richtung Westen. Wir besuchten den Nationalpark mit den (wirklich) Remarkable Rocks und fanden einen tollen Bush Camping, auf welchem sehr viele Wallabies leben. Auch zwei Koalas haben wir in den Bäumen gefunden. Auf Kangaroo Island gibt es wirklich viele Tiere. Leider ist die Hälfte tot und liegt am Strassenrand. Vielleicht sollte die Höchstgeschwindigkeit von 110 Km/h überdenkt werden. Am zweiten Tag waren wir Sandboarden und genossen die Insel. Die Hitze (39 Grad) stampfte uns aber ein wenig in den Boden, sodass wir uns bald niedergelassen haben. Es hat uns gut getan etwas zu entschleunigen und die Ruhe zu geniessen. Doch bekanntlich hat alles ein Ende und so sind wir wohlauf wieder auf dem Festland angekommen. Die Gegend um die Fleurieu Peninsula ist wirklich schön und erinnert sehr an unsere mediterranen Länder. Leider blieb uns keine Zeit, um die Gegend richtig zu erkunden, da wir schnurstracks nach Adelaide mussten.

Hier sind wir nun in Adelaide. Die Stadt ist unseres Erachtens kein Muss und wir haben uns nach wenigen Stunden wieder in den Vorort Glenelg verzogen. Dort gibt es einen sehr schönen Strand und einen tollen Glacéladen (er heisst St.Louis 🙂 ). Von Glenelg sind wir mit vollen Glacébäuchen zurück zu unserem letzten Camping am Meer entlang spaziert. Anschiessend haben wir gepackt, geputzt und ein letztes Mal gekocht. Die letzte Dundee-Nacht ist bereits eingebrochen – der Abschied naht. Gute Nacht liebe Freunde und bis zum nächsten Mal.

Dundee erzählt: „Alrighty, seems like this is already das letzte Mal, dass ich hier zu Wort komme. I’m really sorry, that ihr habt nicht soviel von mir gehört, aber time flies and the 33 days’n’nights with these dudes gingen so schnell vorbei. We sind gemeinsam in Cairns gestartet und haben bis nach Adelaide doch tatsächlich 7168K’s gemacht, damn! Die Zwei mussten mir sogar meine beiden Batteries changen. Es war echt eine schöne Zeit und all war dabei, egal ob tropical rain and heat, thunderstorms, cold winds and nearly alles was sonst noch möglich ist. I have showed them the Aussie lifestyle und my beautiful Heimat. Wir hatten some good conversations miteinander, wir hatten awesome food and from time to time einige XXXX Gold oder a cup of red wine. So, that’s it und denkt daran – I’ve been looking for freedom (this guy David H. is so cool).“

Von Regen und Sonnenschein

Die letzten Tage waren ziemlich vom Wetter geprägt. Erstens sind wir, nach der tropischen und der subtropischen, in die gemässigte Klimazone eingetreten. Schon nur dieser Fakt hatte einige Veränderungen für uns zur Folge. Plötzlich sank das Quecksilber abends unter 20 Grad und wir brauchten wieder wärmere Kleider. Ausserdem musste unser Nachtlager vom einfachen Leintuch auf ein richtiges Duvet aufgestockt werden. Der Wind hat viele grosse Regenwolken und kalten, bissigen Wind zu uns gebracht. Also man kann das schon fast mit den Sommern bei uns zuhause vergleichen. Das tolle daran ist, dass wir wieder öfters frei übernachten können und so unser Portemonnaie ein wenig schonen.

Wir haben uns die Freude jedoch nicht nehmen lassen und konnten sehr viel Schönes entdecken! Wir sind mit dem Quad in die grössten Sanddünen der südlichen Hemisphäre gedüst, haben vor dem Regen viel Sonne getankt und wir haben uns nochmals mit dem Board in die Wellen gestürzt. Natürlich wieder bei Regen und starkem Wind – wir hoffen nur, dass daraus keine Tradition wird!

Es lässt sich sicher sagen, dass die Gegend zwischen Sydney und Melbourne nicht ganz so touristisch ist. Leider liess der graue Regenschleier die wirkliche Schönheit meist nur erahnen. Weiter ging es dann durch das Gippsland in Richtung Melbourne. Und da war sie dann wieder für kurze Zeit – die Sonne. Wir sind mit Dundee durch wunderbare Küstenregionen gedüst und haben uns anschliessend Philip Island angeschaut. Das war richtig schön! Eine wunderbare, prächtige Landschaft mit Albatrossen (kleiner als in Neuseeland), vielen Kängurus, bunten Vögeln und den kleinen Zwergpingus. Aber auch hier ist es so, dass aus der Natur Kapital geschlagen wird. Die Pingus kommen alle nach Sonnenuntergang nach Hause. Jede Pingu Familie hat ihr eigenes Häuschen. Leider liegt hinter den Häuschen ein grosses Zentrum, dass von jedem Besucher Eintritt verlangt und zum Teil ein wenig scheinheilig daher kommt.

Und dann ging es ab in die Big City! Melbourne hat ca. 4 Mio. Einwohner, hat auf uns aber einen sehr gemütlichen Eindruck gemacht. Wir haben uns beide sehr wohl gefühlt und liessen uns durch die Strassen treiben, haben uns ein paar Konzerte, von den wirklich sehr guten Strassenmusikern, angehört und sind am Schluss an einem kleinen gratis Festival in St. Kilda gelandet. Ein rundum toller Tag, wenn nur diese Parkbusse nicht gewesen wär. 😁

Ja und da sind wir nun auf der Great Ocean Road. Gestern haben wir den Tag in Torquay verbracht, der Geburtsstätte von Quicksilver und Ripcurl und haben uns von den Profi-Surfern inspirieren lassen. Zufälligerweise hat sich ein Einheimischer, er heisst Cadel Evans und war mal Weltmeister und Tour de France Gewinner, dazu entschlossen an diesem Tag seine Radsport Karriere zu beenden und dazu gab es ein letztes Velorennen. So konnten wir, zur grossen Freude Dominik’s, für einige Sekunden die über hundert Radler an uns vorbei huschen sehen.

Die nächste Gutenachtgeschichte von uns gibt’s in absehbarer Zukunft, wann genau wissen wir aber noch nicht. Wir machen uns auf den Weg nach Kangaroo Island. Das nächste Mal meldet sich sicherlich auch Dundee zu Wort – wir sind genau so gespannt wie ihr!